Migration & Integration

Flüchtlingshilfe

Laut UNO befinden sich derzeit mehr als 100 Mio. Menschen weltweit auf der Flucht vor Krieg, Gewalt, Hunger oder Naturkatastrophen. Das sind so viele, wie noch nie. Die Zahl der MigrantInnen wird auf ca. 240 Mio. Menschen weltweit geschätzt. Auch die Stadt und StädteRegion Aachen bleibt von diesen Entwicklungen nicht unberührt. Als Deutsches Rotes Kreuz ist es Teil unserer Identität diesen Menschen zu helfen und sie beim Ankommen zu unterstützen.

  • Team Fachbereichsleitung:
    Arem Celik, Naseem Jafri, Sevgi May & Oliver Renn

    Tel.: 02405 60 39 380
    E-Mail: fluechtlingshilfe@drk-aachen.de

  • Derzeit betreut das DRK in der Stadt und StädetRegion Aachen 18 Unterkünfte für Geflüchtete. Damit werden aktuell mehr als 1.500 Menschen durch unser qualifiziertes Fachpersonal begleitet und bei der Integration unterstützt.

  • Die regionale Flüchtlingsberatung bei Herrn Nassiri hat ihren lokalen Schwerpunkt in Monschau, Simmerath und Roetgen. Geflüchtete, die dort niedergelassen sind, haben u.a. die Möglichkeit die fachliche Hilfestellung bei aufenthaltsrechtlichen und sozialrechtlichen Fragen bzw. Problemen (z.B. Asylverfahren, Aufenthaltsstatus, Familienkasse, Jobcenter etc.) oder Unterstützung im Kontakt mit Behörden in Anspruch zu nehmen. Weitere Informationen findest du hier.


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    Ansprechpartner: Keyvan Nassiri

    Telefon: 0152 – 31 93 13 73

    E-mail: keyvan.nassiri@drk-aachen.de

  • Unser Angebot beinhaltet eine kostenfreie und vertrauliche Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer. Wir bieten umfassende Beratung zu allen Fragen und Herausforderungen im Alltag an. Nähere Informationen gibt es hier.


    Flyer herunterladen (Frau Stepanov)

    Ansprechpartnerin: Frau Stepanov

    Telefon: 0241 - 180 25 23

    E-mail: elisabeth.stepanov@drk-aachen.de

    Flyer herunterladen (Frau Öztürk)

    Ansprechpartnerin: Frau Ebru Öztürk

    Telefon: 02401 - 8042908

    E-mail: ebru.oeztuerk@drk-aachen.de

  • Die Ausreise- und Perspektivberatung richtet sich zum einen an ausreisewillige, geflüchtete Menschen sowie an geflüchtete Menschen ohne gesicherte Bleibeperspektive. Nähere Informationen zur Ausreise- und Perspektivberatung erhältst du hier.


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    Ansprechpartner: Oliver Renn

    Telefon: 0157 - 708 812 21

    E-mail: oliver.renn@drk-aachen.de

  • Unsere Organisation bietet Asylbewerber*innen eine individuelle Sozialberatung und unterstützt sie beratend während ihres Integrationsprozesses. Weitere Informationen zu diesem Thema findest du hier.


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    Ansprechpartnerin: Adiba Sakji

    Telefon: 015753622268

    E-mail: adiba.sakji@drk-aachen.de

  • Im Rahmen des Landesprogramms "Kommunales Integrationsmanagement NRW" bietet das Case Management nicht nur individuelle Fallberatung über verschiedene Rechtskreise hinweg, sondern auch Beratungsangebote, die auf die jeweilige Lebenssituation neu zugewanderter Personen abgestimmt sind. Weitere Informationen findest du hier.


    Flyer herunterladen (Alsdorf)

    Case Management-Stelle Alsdorf

    Case Manager: Burhan Ali

    Telefon: 0172 - 560 94 99

    E-mail: burhan.ali@drk-aachen.de

    Adresse: Joseph-von-Fraunhofer Straße 6 (ehemals AVOS), 52477 Alsdorf


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    Case Management-Stelle Stolberg

    Case Manager: Nils Merkator

    Telefon: 0172 - 560 89 01

    E-mail: nils.merkator@drk-aachen.de

    Adresse: Bergstraße 59, 52222 Stolberg

  • Das DRK bietet Unterstützung bei der Suche nach Familienangehörigen. Nähere Informationen zum DRK-Suchdienst erhältst du hier.

  • Die Integrationsagenturen, die vom Integrationsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt werden, haben das Ziel, die gesellschaftliche Integration von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte zu verbessern.

    Sie haben die Aufgabe, Integrationsmöglichkeiten und -probleme zu identifizieren und gemeinsam mit freien und öffentlichen Trägern sowie Migrantenorganisationen nach Unterstützung und Lösungen zu suchen. Darüber hinaus sollen sie Anreize für eine effektive Integration vor Ort schaffen, Potenziale aktivieren, zusammenführen und interkulturell kompetent begleiten.

    Zu den vier Schwerpunkten der Integrationsagenturen zählen:

    • bürgerschaftliches Engagement von und für Menschen mit Zuwanderungsgeschichte

    • interkulturelle Öffnung von Diensten und Einrichtungen

    • sozialraumorientierte Arbeit

    • Antidiskriminierungsarbeit

    Weitere Informationen erhältst du hier.


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    Ansprechpartnerin: Frau Saniye Kol

    Telefon: 02401 6037238

    E-mail: Saniye.kol@drk-aachen.de

  • Das aufsuchende Beratungsangebot bei Frau Johnen richtet sich an in Monschau niedergelassene, geflüchtete Menschen. Geflüchtete habe u.a. die Möglichkeit die fachliche Hilfestellung bei aufenthaltsrechtlichen und sozialrechtlichen Fragen (z.B. Asylverfahren, Aufenthaltsstatus, Familienkasse, Jobcenter etc.) oder Unterstützung im Kontakt mit Behörden in Anspruch zu nehmen.

  • Folgen in Kürze!

Flüchtlings- und Migrationsberatung beim DRK in der StädteRegion Aachen

Das DRK in der StädteRegion Aachen blickt auf eine mehr als zwanzigjährige Tradition in der Arbeit mit Migrant*innen zurück. So stehen auf dem Portfolio unter anderem die Migrationsberatung, die Integrationsagentur sowie diverse Projekte mit und für Migrant*innen. Die Vernetzung innerhalb der StädteRegion Aachen ist dementsprechend ausgezeichnet. Ergänzt werden die Beratungsangebote seit 2017 durch regionale Flüchtlingsberatungsstellen im Rahmen des Förderprogramms „Soziale Beratung von Geflüchteten in NRW“ im Auftrag der Bezirksregierung Arnsberg. Wir bekleiden seither mit einer halben Stelle die Ausreise- und Perspektivberatung sowie mit einer Vollzeitstelle die regionale Flüchtlingsberatung für Menschen mit Fluchthintergrund. Darüber hinaus sind wir seit 2023 Träger zweier Case Management-Stellen im Rahmen des Landesprogramms „Kommunales Integrationsmanagement NRW“. Interessierte können aufgrund der Nähe zum DRK Betreuungspersonal diese Beratungsangebote (zumindest teilweise) schnell und zielführend anfragen.

Einzigartige Geschichten

Khaled Al Aendani: Von Idlib nach Aachen

“Für uns war klar: Entweder Sterben oder Gehen.“ Khaled Al Aendani sagt diesen Satz mit vollster Überzeugung. Er war gerade einmal zwölf Jahre alt, als seine Eltern mit ihm und seinen drei Geschwistern ihre Heimatstadt Idlib in Syrien verlassen mussten.

  • Als 2010/2011 der „Arabische Frühling“ auf Syrien überschwappte, wurden die Forderungen nach der Achtung der Menschenwürde, nach bürgerlichen Freiheiten, der Rechtsstaatlichkeit sowie nach sozialen und wirtschaftlichen Perspektiven immer stärker. Die Reaktion des Assad-Regimes auf die demokratische Strömung hatte es in sich: das brutale Vorgehen gegen die eigene Bevölkerung wurde versucht zu legitimieren, indem die Proteste und der Widerstand als das Werk „ausländischer Verschwörer“ und „islamistischer Terroristen“ bezeichnet wurden. Khaleds Familie sah im Jahre 2012 keine andere Möglichkeit mehr als zu fliehen: „Wir haben nur das Nötigste ins Auto geworfen und sind dann nach Hama gefahren. Von dort ging es mit dem Bus weiter in den Libanon.“ Normalerweise, so Khaled, braucht man für die Strecke nur etwa drei Stunden – aufgrund des Krieges und den Grenzkontrollen, dauerte die Busfahrt mehr als 14 Stunden.

    Als die Familie endlich im Libanon ankam, war man zwar in Sicherheit, gleichzeitig wurde ihnen aber auch bewusst, dass man alles hinter sich gelassen hatte: Das eigene Haus, den Job, die Freunde. Sie mussten sich alles neu und hart erarbeiten, doch den Kopf in den Sand stecken, das wollte und konnte die Familie nicht. Khaleds Vater kümmerte sich sofort darum Arbeit zu finden – und wurde alsbald fündig. Als Obst- und Gemüseverkäufer auf dem Markt um die Ecke. Allerdings brauchte er Unterstützung, um die Familie ernähren zu können und so fing Khaled bereits mit zwölf Jahren an zu arbeiten. „Klar war das hart, aber irgendwie auch schön. Es gab viele Tage an denen ich große Freude daran hatte meinen Vater zu unterstützen und außerdem konnten wir uns so eine eigene Wohnung leisten“, berichtet Khaled. Im Laufe der Zeit wurden die Lebensbedingungen allerdings immer schlechter und vor allem die medizinische Versorgung machte der Familie zu schaffen:

    „Meine Schwester ist schwerbehindert und musste immer häufiger operiert werden. Die medizinische Versorgung im Libanon ist ok, aber eben nicht perfekt.“ Also machte sich die Familie wieder auf den Weg – nach fünf Jahren im Libanon ging es nach Lecce, Italien.

  • Das Kapitel „Italien“ ist schnell erzählt, denn dort verbrachte Khaled „nur“ zehn Monate seines Lebens: „Es war sehr schwer in Italien Fuß zu fassen. Wir konnten keine Arbeit finden und auch die staatliche Unterstützung lief nach sechs Monaten aus.“ Und so ging die Reise bereits 2018 weiter nach Deutschland.

  • Nach kurzen Zwischenstopps in Münster und Mönchengladbach, kamen die Al Aendanis nach Aachen – in die vom DRK betreute Einrichtung „Roermonderstrasse“. „Dort wurden wir sehr herzlich aufgenommen und vor allem wurden uns Perspektiven aufgezeigt“, erzählt Khaled. Seinen Sprachkurs hat der damals 19-jährige dann aber vorzeitig abgebrochen – warum? Um schneller die mittlere Reife zu machen: „Für mich ist es besser die Sprache im Leben zu lernen, an der Schule. Deswegen wollte ich nicht weiter einfach nur Sprachkurse machen, sondern das Lernen direkt mit dem Nützlichen, schulischer Bildung verbinden.“ Und Khaled konnte die Behörden von seinem Vorhaben überzeugen. Er durfte direkt das Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung in der Lothringer Straße besuchen.

    Seine Strategie zeigte alsbald Erfolge: „Durch den Druck mithalten zu können und auch um mich mit den Mitschülern vernünftig unterhalten zu können, habe ich dann wirklich schnell Deutsch gelernt.“ Nur zwei Jahre später, Anfang 2021, folgte dann die logische Konsequenz: Khaled bestand erfolgreich seine Prüfung zur mittleren Reife. Einziges noch verbliebenes Problem: Noch hatte Khaled keine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis, noch wurde er in Deutschland lediglich geduldet. Für Khaled bedeutete dieser Status, dass er zwar einen vernünftigen Schulabschluss hier hat, aber damit nichts anfangen kann, denn „wer stellt schon jemanden ein, ohne zu wissen, ob dieser in sechs Monaten noch da ist. Das habe ich mehrfach am eigenen Leib erfahren, bei mehreren Vorstellungsgesprächen.“

  • Ein Jahr lang versuchte Khaled seine Arbeitserlaubnis zu bekommen – und beim dritten Antrag hatte er dann endlich Erfolg. Im Januar 2022 war es soweit: Khaled durfte ab jetzt nicht nur in Deutschland arbeiten, sondern auch hierbleiben! „Kurz nachdem ich die Aufenthaltserlaubnis schwarz auf weiß in den Händen hielt, habe ich eine Stellenanzeige gesehen: Das Deutsche Rote Kreuz sucht Mitarbeitende für die Flüchtlingshilfe. Sofort dachte ich, dass ich helfen und meine Erfahrungen weitergeben möchte. Also habe ich mich beworben“, erklärt Khaled.

    Alleine Khaleds Lebenslauf weckte beim Roten Kreuz Neugier. Schnell wollte man die Persönlichkeit hinter dem Menschen kennenlernen. Aber auch, weil der Bewerbername dem DRK nicht gänzlich unbekannt war, wurde Khaled zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Arem Celik, Abteilungsleiter Flüchtlingshilfe, schwärmt von seinem Mitarbeitenden: „Khaled strahlt grundsätzliche eine Positivität aus, die automatisch auf sein Umfeld überschwappt. Er ist aufgeweckt, dynamisch und sprachlich sehr bewandert. Gerade wegen seiner Vergangenheit ist Khaled trotz seines jungen Alters kulturell äußerst bewandert und kann mit den unterschiedlichsten Menschen sehr gut umgehen.“ Entsprechend einfach fiel dem DRK in der StädteRegion Aachen die Entscheidung Khaled zunächst befristet einzustellen. „Während seiner Probezeit hat Khaled weiter unter Beweis gestellt, dass er äußerst anpassungs- und lernfähig ist. Zudem spricht er neben arabisch und deutsch, auch italienisch, englisch und türkisch. Innerhalb weniger Monate ist es Khaled gelungen, wesentlicher Bestandteil des DRK Betreuungsteams zu werden“, betont Celik. Die logische Konsequenz: Khaled wird hauptamtlich beim Roten Kreuz angestellt. „Sowohl Khaled selbst als auch wir sind überaus glücklich ihn als vollwertiges Mitglied in unseren Reihen zu haben“, erklärt Celik. Khaled ist 1999 geboren, befand sich seit 2012 auf der Flucht und ist seit Sommer 2022 endgültig in seiner neuen Heimat Aachen angekommen. Khaled strahlt und ist stolz auf seinen Werdegang: „Es macht mir einfach riesigen Spaß mit den Menschen hier in den Unterkünften zusammen zu arbeiten, sie bei Ihrem Ankommen in Aachen zu unterstützen und für sie da zu sein. Dabei ist es natürlich hilfreich, dass ich nachvollziehen kann, was sie durchlebt haben.“ Khaled wohnt mittlerweile in einer eigenen Wohnung, seine Familie lebt ebenfalls in Aachen und ist unfassbar stolz auf ihren Khaled. Arem Celik, Abteilungsleiter der Flüchtlingshilfe resümiert, „Khaled ist eine Bereicherung für unser Team! Zudem repräsentiert er das Potential, der Menschen, welche seit 2015 in die Bundesrepublik und final auch in die StädteRegion Aachen eingereist sind.“